Kompetenz als dynamisches Können ist immer abhängig vom Kontext: Können wird nur im tatsächlichen Handeln einer Person sichtbar. Dieses Handeln kann nur in einer bestimmten Situation und in einem bestimmten Umfeld stattfinden. Ein typisches Umfeld heißt auch "Domäne".

 

Eine Domäne kann ein Arbeitsbereich, eine Branche, ein Sektor oder manchmal ein Fach sein. Eine Domäne fasst die jeweils typischen Bedingungen und Anforderungen des jeweiligen Bereiches zusammen. Sie bildet den Rahmen, innerhalb dessen die Beschreibung, Erfassung und Beurteilung von Kompetenz überhaupt erst möglich ist. Die Domäne ist daher eine wichtige Dimension zur Klassifikation von Kompetenz.

 

Kompetenz als dynamisches Können, lässt sich nicht abstrakt oder allgemein beschreiben. Sie wird immer erst im Handeln, in der Interaktion in und mit einem Kontext, eingebettet in eine Domäne, sichtbar. Selbstverständlich gibt es Fähigkeiten, die für Handeln in unterschiedlichen Domänen gleichermaßen hilfreich sind. Diese Fähigkeiten, oft als Schlüsselkompetenzen bezeichnet. Sie tragen aber nur einen Teil zum Können bei. Dasselbe gilt für alle Arten kognitiver Kompetenzen: Sie bilden zwar einen Teil des Könnens, sind aber nicht das Können selbst.

 

Der notwendige Bezug auf eine Domäne unterscheidet Kompetenzrahmen, in denen Kompetenz als Können verstanden wird, von schulischen Bildungsstandards, Qualifikationsrahmen und ähnlichem. Der Bezug auf die Domäne ermöglicht aber auch auch, domänenspezifisch unterschiedliche Niveaus von Kompetenz zu kennzeichnen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zur Vorsicht im Umgang - nicht nur - mit Bildungsstandards rät G.H. Neuweg: Vorsichtsstandards für den Umgang mit Bildungsstandards. In: bwpat, Nr. 8, 8/2005.

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